Hintergrund
Die Zeichen des Klimawandels sind bereits allgegenwärtig: Starke Winde, lange Trockenperioden mit Dürren und erhöhter Waldbrandgefahr oder Starkregen und Überflutungen. Neben Temperatur und relativer Luftfeuchte wird sich auch die chemische Zusammensetzung der Außenluft (Atmosphäre) verändern: Die Konzentrationen von Schadgasen anthropogenen Ursprungs, wie Ozon, Partikeln und Stickoxiden, steigen an. Dabei spielen lokale Faktoren eine große Rolle. Besonders in dichtbesiedelten Regionen mit hohem Verkehrsaufkommen werden die Auswirkungen einer schlechten Außenluftqualität und photochemischen Smogs sichtbar sein. Da die Außentemperaturen besonders im Sommer zunehmen, ist auch im Innenraum zukünftig mit höheren Temperaturen zu rechnen. Dazu tragen auch die aus Gründen der Energieeinsparung stark gedämmten Wohngebäude bei. Es ist daher wichtig, sich rechtzeitig mit den Folgen des Klimawandels im Wohnbereich auseinanderzusetzen.
Das Forschungsprojekt
Das Simulationsmodell wurde im Rahmen eines Forschungsvorhabens vom Fraunhofer WKI in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IBP entwickelt. Das Projekt wurde finanziell gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV; ReFoPlan 2019: FKZ 3719512050).
Frequently asked questions
Was ist Klimawandel?
Der Klimawandel bezieht sich auf langfristige Veränderungen der Temperaturen und Wettermuster. Die durchschnittliche Temperatur der Erdoberfläche ist heute etwa 1,1 °C wärmer als Ende des 19. Jahrhunderts, Der Klimawandel bedeutet aber mehr als nur einen Temperaturanstieg. Zu den Folgen des Klimawandels gehören unter anderem intensive Dürren, Wasserknappheit, schwere Brände, steigende Meeresspiegel, Überschwemmungen, schmelzendes Polareis, katastrophale Stürme und ein Rückgang der biologischen Vielfalt.
Wie wirkt sich die Luftqualität in Innenräumen auf unsere Gesundheit aus?
Das Thema Innenraumluftqualität hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da sich die Menschen zum größten Teil des Tages in vielen verschiedenen Innenräumen aufhalten. In Innenräumen sind die Menschen Luftschadstoffen ausgesetzt, die aus verschiedenen Innen- und Außenquellen stammen. Weitere Informationen finden Sie auf der "Informationsplattform zur Luftqualität in Innenräumen" (IAQIP). Die Plattform bietet einen Überblick über die wichtigsten Themen und liefert Informationen zu den Bereichen Wohnung, Büro und Schule/Kindertagesstätte und wird in Zukunft um weitere relevante Bereiche ergänzt.
Wie wirken sich die verschiedenen Gebäudetypen, Materialien und das Alter von Häusern auf die Luftqualität in meinen Wohnräumen aus?
In Deutschland sind gängige Bauweisen für Wohnräume die Massivbauweise (aus Ziegeln oder Beton) und die Leichtbau-/Holzbauweise. Der unterschiedliche Baustoffverbund hat Einfluss darauf, wie gut Ihr Haus gedämmt ist. Ein älteres Haus ist oft hier und da undicht, so dass mehr Schadstoffe von außen nach innen dringen können. Aber auch die im Innenraum verwendeten Materialien und Möbel wirken sich auf die Luftqualität aus
Wie wirkt sich meine Tätigkeit auf meine Luftqualität aus?
Es gibt viele Tätigkeiten, die Sie im Alltag in Ihrer Wohnung ausführen. Einige dieser Tätigkeiten erhöhen die Luftverschmutzung in Innenräumen, z. B. Kochen, Backen, Kerzen anzünden, Staubsaugen und die Verwendung von Raumluftsprays. Das Öffnen von Fenstern trägt zwar einerseits dazu bei, dass die Schadstoffe in der Innenraumluft nach draußen gelangen, führt aber andererseits dazu, dass auch Schadstoffe aus der Außenluft in die Wohnräume gelangen können.